MysticRavn
Eine besinnliche Adventszeit, Weihnachten, Backen, Feuerzangenbowle, das sind die Gedanken, die den meisten Menschen in den Sinn kommen, wenn sie an Zimt denken.
Zimt ist eines der ältesten Gewürze, das angeblich schon 3000 v. Chr. in China als solches verwendet wurde. Der feinere uns bekannte Ceylon-Zimt wurde um 1498 vom portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama auf der Insel Ceylon, dem heutigen Sri Lanka entdeckt und so nach Europa gebracht. Sri Lanka ist noch heute eines der größten Anbaugebiete für Ceylon-Zimt. Zimt kommt gemahlen als typisch braunes Pulver oder ganz als Zimtstange oder Stangenzimt (zusammengerolltes, röhrenförmiges Rindenstück) in den Handel. Seit Jahrtausenden spielt Ceylon-Zimt in der traditionellen indischen Medizin, dem Ayurveda, eine wesentliche Rolle. Die Ernährung hat im Ayurveda eine große Bedeutung, denn was der Mensch zu sich nimmt, wirkt ja direkt auf sein Wohlbefinden.
Im Europa des 16. bis 18. Jahrhunderts galt Zimt als eines der besonders teuren und kostbaren Gewürze. So verbrannte beispielsweise der Kaufmann Anton Fugger 1530 die Schuldscheine Karls V. vor dessen Augen in einem Feuer aus Zimtstangen und demonstrierte damit seinen Reichtum. Die Alten Ägypter machten sich die keimtötenden Qualitäten von Ceylon-Zimt zunutze und verwendeten ihn zusammen mit anderen Substanzen zum Einbalsamieren Verstorbener.
In der Heilkunde
Ceylon-Zimt ist mehr als Weihnachtsduft und Kuchengewürz, das goldbraune Pulver kann auch den Zuckerstoffwechsel günstig beeinflussen, damit ist nur der echte Ceylon-Zimt gemeint. Ceylon-Zimt senkt den Blutzucker von Typ-2-Diabetikern eindeutig, seine Inhaltsstoffe können den Blutzuckerspiegel um 20-30 % senken und das LDL- Cholesterin reduzieren. Die Einnahme von Zimtextrakten sollte nur therapieunterstützend bei Diabetes Typ 2 angewandt werden. Dass neben den schlechten Stoffwechsel-Genen der Hauptverursacher für den Diabetes Typ 2 nach wie vor die Bewegungsarme Lebensweise mit Überernährung und Fehlernährung ist, ist hier nicht zu vergessen.
Der Magen-Darm-Bereich profitiert besonders von der Heilkraft dieses Gewürzes, denn unter anderem hilft es gegen Blähungen, Infektionen, Krämpfe und Parasiten. Letztere stellen in Indien, aber nicht nur dort, bis heute eine große Herausforderung dar. Ceylon-Zimt besitzt stark desinfizierende, also Bakterien- und pilzabtötende Eigenschaften.
Gesundheitsrisiken
In Zimt, vor allem im billigeren Cassia-Zimt (auch: chinesischer Zimt) ist das als gesundheitsschädlich geltende Cumarin enthalten. In Fertigprodukten wird fast ausschließlich dieser aus China, Indonesien oder Vietnam stammende Cassia-Zimt verarbeitet. Der Cumarin-Anteil beider Zimtsorten unterscheidet sich erheblich: Während er bei dem Cassia-Zimt bei ca. 2 g Cumarin pro kg liegt, finden sich in der gleichen Menge Ceylon-Zimt nur ca. 0,02 g Cumarin.
Cumarin kann bei Einnahme in den Blutkreislauf Kopfschmerzen, Leberschäden, Leberentzündungen und, wie in wahrscheinlich nur bedingt auf den Menschen übertragbaren Tierversuchen mit Ratten festgestellt wurde, in sehr hohen Dosierungen sogar Krebs verursachen.
Cumarin gehört laut gültiger Aromaverordnung EG 1334/2008 zu den Stoffen, die Lebensmitteln nicht als solche zugesetzt werden dürfen (Anhang III, Teil A der Aromaverordnung) und unterliegt bestimmten Höchstmengen, wenn es von Natur aus in Aromen oder Lebensmittelzutaten mit Aromaeigenschaften vorkommt (Anhang III, Teil B). Die zulässigen Höchstmengen liegen je nach Art des Lebensmittels zwischen 5 mg/kg bei Dessertspeisen und 50 mg/kg bei traditionellen und/oder saisonalen Backwaren, bei denen Zimt in der Kennzeichnung angegeben ist.
Im häuslichen Bereich wird empfohlen, den teureren Ceylon-Zimt zu verwenden, der in echten Bio-Shops, Reformhäusern, Apotheken oder Drogeriemärkten bezogen werden kann und aufgrund des geringen Cumarin-Gehalts als unbedenklich gilt.
Studienergebnissen
Im Jahr 2004 veröffentlichten amerikanische (USA) und pakistanische Wissenschaftler im angesehenen „Diabetes Care“ spektakuläre Forschungsergebnisse, die eine Blutzuckersenkung durch Ceylon-Zimt bei Diabetikern Typ 2 zeigen. Laut Studienergebnissen des Beltsville Human Nutrition Research Centers senkt ein in Ceylon-Zimt vorhandener sekundärer Pflanzenstoff den Blutzuckerspiegel signifikant. Es ist eine wasserlösliche Polyphenol-Verbindung (Methylhydroxy-Chalcone-Polymer), die eine ähnliche Wirkung wie Insulin entfalten kann.
An der randomisierten placebokontrollierten Doppelblind-Studie nahmen 60 Typ-2-Diabetiker mit einem Durchschnittsalter von 52 Jahren teil, die in sechs Gruppen eingeteilt wurden. 30 Probanden erhielten 40 Tage lang ein, drei oder sechs Gramm Ceylon-Zimt in Kapselform, die anderen 30 Probanden erhielten ein Placebopräparat. Den Forschungsergebnissen zufolge nahm die Blutzuckerkonzentration um 18 bis 29 Prozent ab. Nach Abschluss der Studie stiegen die Blutzuckerwerte wieder an. Weiterhin konnten die Wissenschaftler positive Auswirkungen auf die Blutfettwerte (Triglyceride) der Probanden feststellen.
Als Gewürz in der Küche
Man benutzt nur einen Teil der Rinde des Ceylon-Zimtbaums und zwar deren dünne Innenschicht zwischen Borke und Mittelrinde, die sich röhrenartig zum Stangenzimt (bzw. zur Zimtstange oder Zimtröhre) zusammenrollt, sobald sie vom Holz getrennt wird. Es werden sechs bis zehn Stück der feinsten Innenrinde ineinandergeschoben, und lässt sie so trocknen. Je dünner die Rinde, um so feiner ist das Aroma, das die Stange abgibt. Diese Zimtrollen lassen sich lange verwenden, weil sie ihr Aroma nur langsam verlieren.
Zimt ist jedoch ein Gewürz, das besonders in der orientalischen Küche in herzhaften Gerichten Verwendung findet und auch so manchem Wild-Gericht die besondere Note verleiht.
Dass die ayurvedische Küche stark gewürzt ist, hat auch diesen Grund: sie soll den Körper von innen reinigen. Anders als bei uns wird Zimt nicht nur für süße, sondern auch für pikante Gerichte verwendet. Er ist Bestandteil eines jeden Currys und fast jedes Chutneys. (in Currypulver ist neben vielen anderen, individuell variierenden Bestandteilen, immer Zimt enthalten!) Nahrung als Heilmittel lautet die Devise.
Als ätherisches Öl
Süß duftendes Öl für einen gesunden Appetit und eine gute Verdauung. Das Ceylon-Zimtöl ist eines von zwei Wirkstoffen des Ceylon Zimtbaums. Der andere Wirkstoff ist die Ceylon-Zimtrinde. Ceylon-Zimtöl ist ein ätherisches Öl, dessen Hauptkomponente das trans-2-Mehoxyzimtaldehyd darstellt, kurz Zimtaldehyd. Zimtaldehyd ist für den typischen Zimtgeruch verantwortlich, der bereits über die Nase durch Reflexe die Verdauungssäfte anregt. Auf dieses ätherische Öl geht also in erster Linie die appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung des Ceylon-Zimtöls zurück.
Darüber hinaus enthält es bis zu 5% das ätherische Öl Eugenol. Eugenol besitzt stark desinfizierende, also Bakterien- und pilzabtötende Eigenschaften.
Ceylon-Zimtöl duftet sehr aromatisch und beruhigend warm.
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